01 Wassermühle ehem. Bannmühle des Klosters

Stadtarchiv Drolshagen, Sammlung Felix Stahlhacke)
Die Mühle vorne rechts abgebildet,
dahinter (bis 2023) der ehemalige Gasthof „Zur Brücke“

Hagener Straße 1

Seit acht Jahrhunderten ist hier eine Getreidemühle nachgewiesen. Sie war die einzige Mühle im heimischen Bezirk und gehörte zu dem Kloster der Drolshagener Zisterzienserinnen. Seit der Säkularisierung des Klosters wurde sie privat betrieben.

Mit dem „Mühlensterben“ in den 1960er Jahren drehte sich auch hier das letzte Mal das Wasserrad. Mit der zweitältesten Urkunde, die zu Drolshagen bekannt ist, wird im Jahr 1235 bereits die Mühle erwähnt, die von dem Grafen Heinrich und seiner Gattin Mechthildis zu Sayn den Zisterzienserinnen zu Drolshagen „zu ewigem Besitz“ als Konventsmühle übertragen wurde. Zusammen mit der 1512 ersterwähnten Mühle in Eichen werden im Jahr 1594 durch Erzbischof Ernst zu Köln beide Wassermühlen zu Bannmühlen erklärt, wodurch die hiesigen Bauern verpflichtet wurden, ausschließlich in diesen Mühlen ihr Getreide mahlen zu lassen. Dieses Privileg wird im Juni 1717 durch den Kurfürsten Joseph Clemens zu Köln erneut bestätigt.

Um 1800 ist die Mühle an den Müller Wilhelm Ihne für einen Zins von 178 Rtl. verpachtet. 1807 sollte der Verkauf der Mühle durch die hessische Regierung stattfinden, wurde aber zurückgestellt und die Mühle für 12 Jahre an Matthias Fischer aus Drolshagen gegen 345 Rtl. Jahrespacht vergeben. Nach Ablauf der Pacht war der Besitz von Hessen-Darmstadt an den preußischen Staat übergegangen, welcher die Mühle 1825 an Theodor Alterauge verkaufte. Er bewirtschaftete die Mühle jedoch nicht selbst, sondern verpachtete sie an die Familie Kick.

1902 brannte die Mühle größtenteils ab und einige Zeit später wurde sie von der Familie Vogt erworben, deren Nachfahren in der dritten Generation heute noch die ehemalige Mühle bewohnen, die in den 1960er Jahren stillgelegt wurde.

(Abb.: Stadtarchiv Drolshagen, Sammlung Felix Stahlhacke)